Die Vorfreude auf dieses Camp war bei allen beteiligten enorm. Die kommenden dreizehn Tage sollen es in sich haben. Leider wollte am Abfahrtstag der Wettergott nicht mitspielen, statt 25°C und Sonne mussten wir mit dem Regen vorlieb nehmen. Die Stimmung war trotzdem überragend. Die drei Stunden Busfahrt haben wir gefühlt im Nu zurückgelegt und dieses Gefühl wieder auf den Zeltplatz zu fahren – unbeschreiblich. Die Koffer waren noch gar nicht alle aus dem Bus ausgeräumt, da stand bereits die Zelteinteilung und es wurden nun Zeltbetreuer gesucht. Bett bezogen, Koffer eingeräumt, Regenjacke an und dann wurde den Neuen erstmal gezeigt wo hier was ist. Plötzlich war uns der Herr des Wetters wohlgesonnen und wir konnten wie üblich unser Fußballturnier stattfinden lassen. Um Punkt 22 Uhr war dann Schicht im Schacht und die Kinder durften einen spannenden Sonntag erwarten.
Auch am Sonntag haben wir wieder auf alt bewährtes zurückgegriffen – die Dorfrallye. Ziel war es das Dorf zu erkunden und dabei Aufgaben zu bewältigen. Gestärkt vom Mittagessen, durften sich die Kinder mit einem komplett neuen Programm auseinander setzen und zwar dem Team-Up. Unser Anliegen war es, Werte zu vermitteln, die wir im Zeltlager sehr wichtig finden und herauszufinden, was den Kindern wichtig ist. Dies wollen wir unter einem Hut bringen und indirekt auch Regeln aufzustellen mit denen sich jeder identifizieren kann.
Kurz zu Abend gegessen und einmal ganz schick gemacht, denn die Disko stand an. Es folgte Hit auf Hit und auch alte Lieder die in Landenhausen schon ewige Tradition haben ließen die Kinder in allen möglichen Variationen zappeln. Dass das die Kinder offensichtlich ausgepowert hatte, merkte man dann, als sich ziemlich zügig die nächtliche Stille über den Zeltplatz legte.
Die erste Woche in Landenhausen ist angebrochen und es grüßte die Sonne über dem hessischen Himmel. Aufstehen, duschen, frühstücken und nach dem Meck Meck durften die Kinder im Prinzip frei auswählen was sie machen durften. Die Auswahl aus Tischtennis, Badminton, Karten spielen, Wikinger Schach, Spikeball und Flag-Football hatte es in sich. Der Zeiger drehte sich so schnell, dass es im Nu wieder Mittagessen gab.
Für den Nachmittag ist die Champions League geplant, in der wir Betreuer natürlich unseren Titel verteidigen wollen. Von der Kreisklasse in de Champions League hochgespielt haben wir zwei Mal unseren Meister gefunden. Ein Gefühl, unbeschreiblich. Die Stimmung bei uns im Team war sofort am Nullpunkt angekommen. Nach dem wir die Niederlage und das Essen verdaut haben, spielten wir noch ein paar Runden Völkerball und Brennball, ehe die Kinder dann wieder in den Schlafsack huschten. Die Nachtruhe kehrte nach diesen anstrengenden Programmpunkten sehr schnell ein.
Frische Kraft getankt, wurden am Dienstag morgen die Gehirnzellen getestet. Wir spielten eine abgespeckte Version von „Wer wird Millionär“ und den Test haben die Kinder anstandslos bestanden. Für heute Nachmittag ist das beliebte Spiel “ Appel un Ei“ geplant, wo wir die Kinder mit einem Apfel und einem Ei auf das Dorf loslassen und die Gruppen tauschen müssen was das Zeug hält. Nach mehreren Stunden im Dorf zählte ein Rollator zu den interessantesten Tauschobjekten und brachte dem Zelt von Manu den Sieg. Weil das noch nicht genug Bewegung war, haben wir in den Abendstunden ein paar Runden Sitzfangen gespielt. Die Erschöpfung war den Kindern anzumerken, denn es herrschte gegen 22 Uhr absolute Totenstille.
Der Hahn krähte die Jungs und Mädchen um 7:15 Uhr aus den Schlafsäcken, nach dem obligatorischen Morgenprogramm trafen wir uns auf unserem Sportplatz und spielten das TV-Spiel „1,2 oder 2“. In zwei Runden bei jeweils 10 spannenden Fragen rauschten die Kinder in Windeseile über den Platz. Beim Mittagessen wurden die Energiereserven wieder aufgefüllt, denn am Nachmittag erwartete unsere Teilnehmer die alljährliche Lager-Olympiade. Bei acht aufregenden Stationen mussten die Kinder ihr olympisches Geschick beweisen. Egal ob Dosenschießen, Eierlauf oder „the floor is lava“ – die Kinder hatten einige Disziplinen zu meistern.
Das Zelt von Max und Konstantin durfte sich am Ende des Tages Könige des Olymps nennen. Nach dem reichhaltigen Abendessen ging es wieder auf den Sportplatz für das Pfostensuchspiel.
Es werden ellenlange Begriffe genannt, die die Kinder auf sechs unterschiedlichen Plakate finden müssen. Klingt einfach, ist es aber nicht, denn jeder Betreuer wirbt damit, dass er das Wort auf seinem Plakat hat. Ein riesiges Durcheinander, macht aber jede Menge Spaß. Dementsprechend erschöpft waren sie, als wir dann abends die Nachtruhe einläuten wollten. Am nächsten Morgen starteten wir mit viel Sonne in den Tag und boten den Kindern an, das DFB-Abzeichen zu machen. Nachmittags haben wir eine schöne Runde 9-Loch Fußballgolf gespielt bzw. sind zur Wartenburg gewandert und abends wartete dann eigentlich nur noch jeder auf die Nachtwanderung, die um 22 Uhr beginnen sollte.
Durch den Wald in tiefster Finsternis bei absoluter Ruhe – das war für den ein oder anderen sehr furchteinflössend. Geschafft haben es aber alle. Heute, am Freitag, haben wir etwas länger schlafen dürfen, denn nach der anstrengenden Nachtwanderung muss man sich auch vernünftig erholen. Nach dem leckeren Mittagessen mussten die Kinder mal wieder zeigen ob sie besser sind als wir Betreuer, denn wir spielten das traditionelle „Schlag den Betreuer“. In den letzten Jahren war dieses Spiel von Einseitigkeit geprägt, da die Betreuer meist in allen Spielen die Nase vorn hatten. Aber entweder schluderten wir Betreuer oder die Teilnehmer sind einfach besser geworden, denn dieses Jahr war es eine ganz knappe Kiste. Die Betreuer haben eine Hand voll Spiele mehr gewonnen als die Kinder – ein beachtliches Ergebnis. Spaß hat es trotzdem gemacht. Abends wurde dann offiziell der Mottotag eingeläutet – Wild Wild West(falen). Wir haben zusammen den Film „Der Schuh des Manitu“ geschaut. Danach legte sich auch der dunkle Himmel über Landenhausen und tränkte den Zeltplatz in Stille. Dass den Samstag kaum einer erwarten konnte, zeigte wie früh sich die Kinder verkleidet haben. Wir Betreuer haben uns natürlich auch ordentlich in Schale geworfen.Am Vormittag haben die Kinder dem Weg einen neuen Kreideanstrich verpasst. Es sollten zum Thema Wilder Westen Wappen erstellt werden mit einem coolen Namen.
Nachmittags jagten wir die Kinder mit einer tollen Geschichte durch das Dorf. Das Ziel war es, die beiden berüchtigten Outlaws Doc Holliday und Wasted Kuddel zu finden, die am Vorabend einer Dame unrecht getan haben.
Die Teams machten ihre Sache hervorragend und konnten beide an ihrem Versteck (Schwimmbad, Wald) zur Strecke bringen.
Am Abend wurde dieser Erfolg ausgiebig gefeiert, selbst die Tränen des Hohen Herrn konnten unsere Partylaune nicht verderben. Ein super Abschluss für unseren Mottotag.
Wir waren nun etwas mehr als eine Woche da und die Kinder sind immer noch super gut drauf. Allerdings wurde die Zeltordnung in den letzten Tagen etwas vernachlässigt. Somit war für einen Teil des Vormittags das Aufräumen oberster Programmpunkt. Danach spielte ein Teil Bingo , während der Rest eine TOP-Trainingseinheit erleben durfte.
Nach dem leckeren Mittagessen machten wir uns zum ersten Mal in diesem Jahr auf ins Dorfbad um bei den Temperaturen abzuschalten und uns etwas abzukühlen. Das tat richtig gut. In der Zeit vor und nach dem Abendessen konnten sich Teilnehmer auf das Abendprogramm vorbereiten – Mr. und Mrs. Landenhausen.
Die Auftritte waren teilweise so überzeugend, dass wir noch einen dritten Sieger küren mussten. Mr.Landenhausen ( Lea) durfte im Anschluss noch mit Mrs. Landenhausen ( Jason) tanzen während Special Winner „Oma Manuel“ von der Seite anfeuerte. Was für ein Abend.
Somit starten wir in die letzte Woche .. Wenn man fast alle Landenhausen Klassiker bereits in Woche eins macht, bleiben für die zweite natürlich nicht mehr viele übrig. Den Montagmorgen starteten wir mit einer Trainingseinheit, Badminton und Tischtennis. Die letztgenannten wurden in Turnierform gespielt.
Am Nachmittag wurde es
überraschend heiß, so dass wir unseren ursprünglichen Plan über den Haufen warfen und ins Freibad marschierten. Das war rückwirkend betrachtet die absolut richtige Entscheidung gewesen. Bei 25 Grad im Schatten hilft doch nichts mehr, als eine schöne Abkühlung und ein leckeres Eis. Am Abend stieg die Spannung dann wieder, den der letzte aller Klassiker fand statt – Landenhausen sucht den Superstar. Top Jury, Top Zuschauer und am wichtigsten – Top Teilnehmer. Was die Kinder da teilweise ablieferten war schon ganz großes Tennis. Am Ende konnte sich Denny mit dem Lied „Abgrundtief“ von Xavi durchsetzen. Gänsepelle Pur! Etwas später als sonst üblich schlich dann die Nachtruhe ein. Die Kinder brauchten den Schlaf, denn wir wollten in den Freizeit Park.
Bei ca. 35 Grad wurde alles ausprobiert, was der Erlebnispark Steinau zu bieten hatte. Vom Autoscooter, über die Schiffschaukel bis hin zur beliebten Sommerrodelbahn, jeder fand was, was ihm richtig gut gefallen hat. Trotz des anstrengenden Tages, gaben wir uns keine Blöße und grillten abends noch für die Kinder, damit diese auch gut gesättigt in die Schlafsäcke schlüpfen konnten.
Der Mittwoch begann mit einer tollen Nachricht für die Kinder – wir fahren ins Spaßbad! Bei den Temperaturen das einzig sinnvolle. Im Vergleich mit dem Schwimmbad im Dorf, war das Spaßbad dann doch noch mal eine andere Hausnummer. Rutsche, großer Schwimmerbereich, Strudel, Volleyball-Feld uvm. Nach 7 Stunden exzessiven Planschen, mussten wir dann wieder zurück und die Kinder hatten wieder Freizeit um sich zu erholen oder um die Abendstunden nochmal zu genießen. Der Donnerstag stand ja vor der Tür und es war jedem klar, was dann auf sie zukam…. AUFRÄUMEN! Der Schlachtruf der indirekt über dem Zeltlager stand. Koffer packen, Zelte weitestgehend aufräumen, Zeltplatz säubern und die Wäschespinne leeren. Damit waren die Kinder bei hochsommerlichen Witterungsbedingungen den ganzen Vormittag über mit beschäftigt. Das hat aber auch eine guten Grund, schließlich wollte man bei der Hitze am Nachmittag noch mal ins Dorfbad um sich letztmalig abzukühlen. Und auch im Bad schwand die Zeit unglaublich schnell, sodass wir schon bei der Abschlussdisko waren. Und ohne etwas zu hoch zu jubeln ,aber die hatte es wirklich in sich. Es liefen nur Hits die in den letzten beiden Wochen rauf und runter gespielt worden sind. Es gab einen Eröffnungstanz mit Begleitgesang von Denny, Pizzableche ohne Ende und am Ende flossen dann doch mehrere Tränen, denn Auseinander gehen tut weh.. so war es schon immer und auch dieses Jahr fiel es keinem leicht. Freitag nochmal alles grundgesäubert, ab in den Bus und heim Richtung Ruhrgebiet…..
An dieser Stelle möchte ich mich stellvertretend für das Betreuerteam bedanken. Die Kinder haben uns unglaubliche 13 Tage geschenkt. Ohne sie wäre diese Ferienfreizeit nicht möglich. Wir hoffen es hat allen gefallen und freuen uns die, die noch können, im nächsten Jahr wieder in der hessischen Dorfmetropole Landenhausen begrüßen zu dürfen.
Euer Betreuerteam